Warum wird die Klangmassage so wohltuend empfunden?
Liebe Leser, liebe Patienten,
wenn wir eingangs den Blick ein wenig in die Vergangenheit richten, so sehen wir, dass die Verwendung von Klängen nichts Neues ist, sondern auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Im Hinduismus heißt es „Nada Brahma - die Welt ist Klang“ und wie wir heute aus der Quantenphysik wissen, ist dies nicht nur metaphorisch gemeint, sondern wörtlich zu verstehen, denn alle Materie ist letztlich Schwingung, so auch der Mensch. Aus diesem Blickwinkel ist es nur allzu verständlich, dass Klänge seit je her eine wichtige Bedeutung im Leben der Menschen hatten und haben und dass sie uns auf so besondere Weise ansprechen. Das Peter Hess Institut hat sich in den letzten Jahren verschiedenen Publikationen gewidmet, die zur Fundierung der Arbeit mit Klängen beigetragen haben.
Die Wirkung von Klängen ist immer sehr komplex und vielschichtig, so dass sich ein Gesamtbild nur aus der Betrachtung einer Vielzahl verschiedener Aspekte ergeben kann. Was ist es nun, was die Faszination für die Klänge erweckt?
Wir beginnen hörend und fühlend
Die besondere Wirkung obertonreicher Klänge, wie auch die der Klangschalen, wird unter anderem darin vermutet, dass sie den Klängen, wie sie ein Ungeborenes wahrnimmt, sehr ähnlich sind. Es sind Hören und Fühlen, die bereits pränatal zu den ersten Sinneserfahrungen des Menschen zählen. Das Ohr ist das einzige Sinnesorgan, das bereits vor der Geburt vollständig ausgeprägt ist. Wir beginnen also hörend. Und wir beginnen fühlend. So reagiert der Fötus bereits im Alter von 8 Wochen darauf, wenn er an der Lippe berührt wird, ab der 14 Schwangerschaftswoche umfasst die Berührungsempfindlichkeit bereits fast alle Körperregionen. Genau diese beiden Sinne sind es, die bei der Klangmassage stimuliert werden.
Dies wird auch als Grund vermutet, warum Klänge vor allem auch Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls, nicht mehr oder nur begrenzt auf kognitive Fähigkeiten zurückgreifen können, einen großen Reiz ausübt und positive Reaktionen hervorruft. Sie scheinen an eine Erinnerung gekoppelt, die weit vor der Entstehung kognitiver Denkprozesse liegt.
Klang - Was ist das?
Klang ist, physikalisch gesehen eine Schwingung. Diese Schwingung wird durch Schall übertragen. Unter dem Begriff Schall ist alles zu verstehen, was wir mit dem menschlichen Ohr wahrnehmen können. Die genormten Klangschalen sind mit ihrem jeweiligen Frequenzumfang für den Menschen hör – und fühlbar. Der Schall bewegt sich im Wasser sehr viel schneller als in der Luft. Dies ist für die Klangmassage ein wichtiger Aspekt, wenn man bedenkt, dass der menschliche Körper zu etwa 80% aus Wasser besteht.
Die Klangmassage
versteht sich in erster Linie als ganzheitliche Entspannungsmethode.
Stark vereinfacht ausgedrückt, werden dabei verschiedene Klangschalen auf den bekleideten Körper positioniert und sanft angeklungen. Dies erscheint auf den ersten Blick sehr simpel, aber die Klangmassage ist mehr als nur eine Technik und bedarf eines fundierten Hintergrundwissens kombiniert mit Erfahrung.
Grundsätzlich wird zwischen der „Basis-Klangmassage“ und der darauf aufbauenden „Individuellen Klangmassage“ unterschieden. Es kommen unterschiedliche Klangschalen zum Einsatz, diese sprechen spezifische Körperpartien besonders gut an.
Klangwahrnehmung und Klangverarbeitung
Bei einer Klangmassage kommt es zu einem umfassenden Klangerleben, „touch the sound“, das weit über das Hören von Klängen hinausgeht. Bei einer Klangmassage nehmen wir die Klänge einerseits als akustischen Höreindruck wahr, andererseits stellen die Klangschwingungen einen vibro-taktilen Reiz dar, der über das Fühlen erfasst wird.
Entspannung als zentraler Wirkaspekt der Klangmassage
Die meisten Menschen können bereits bei der ersten Klangmassage schnell und tief entspannen, weshalb es eine höchst effektive Methode gegen Stress ist. Es ermöglicht die Regeneration des Körpers mit dem Empfinden von Erholung.
Die Entspannung geht mit einer veränderten körperlichen Wahrnehmung einher. Stressbedingte Symptome wie Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Sensibilitäts- und Wahrnehmungsstörungen, depressive Verstimmungen oder innere Unruhe können dabei gelindert werden. Auch Angst als ein häufiger Stressor, der sich negativ auf unseren Organismus auswirkt, kann durch die Klangmassage reduziert werden. Im Sinne dieser stressreduzierenden Wirkung der Klangmassage kann diese einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gesundheit leisten und sowohl Krankheiten vorbeugen, als auch Genesungsprozesse als begleitende Methode unterstützen.
Auf der körperlichen Ebene übertragen sich die Klangschwingungen als ordnende Impulse auf den Körper und die Zellen und können dabei eine Lockerung der Gewebespannung bewirken, sie tragen damit zur Minderung körperlicher Verspannungen und muskulärer Blockaden bei, z.B. Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen. Es kommt zu einer Tonusregulierung der quergestreiften Muskulatur, zu einer Förderung der Durchblutung und somit zu einer Verbesserung des Stoffwechsels. Es können sich auch Dysfunktionen im Magen- Darmbereich, wie z.B. Verstopfung, sanft lösen.
Im Herz-Kreislauf-System kommt es zu einer Absenkung der Herzrate, des Blutdrucks und zu einer Erweiterung der peripheren Gefäße(Wärmeempfinden). Die Atmung wird gleichmäßiger und es kommt zur Aktivierung verschiedener Hirnbereiche wie z.B. dem Mittelhirn, das zuständig ist für Motorik, Hören und Sehen und die vegetative Steuerung oder Teile des limbischen Systems, die für Emotionen, Lernen und Erinnern zuständig sind.
Jede Klangmassage ist einzigartig!
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass jede Klangmassage einzigartig ist. In der Klang-Entspannung erleben wir Stressabbau, Wohlgefühl und Sicherheit, dadurch gelangen wir an ungeahnte Quellen der Schaffenskraft und Kreativität.